Barock- oder Naturtrompete
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die einzige und ursprüngliche Trompete. Eigentlich müsste sie "Bachtrompete" oder "Händel-, Telemann- Torellitrompete" heißen.
Lange Trompete ohne Ventile in unterschiedlichen Stimmungen. Der Vorgänger unserer modernen Instrumente. Heute werden Barocktrompeten wieder benutzt, um die „alte Musik" möglichst wie damals erklingen zu lassen. Früher hatten die Instrumente auch keine Löcher, die uns heute als Spielhilfen vor allem zur Verbesserung der Intonation dienen. Da die Barocktrompeten im Verhältnis zu modernen Trompeten sehr groß sind, bläst man sie besser auch mit einem größeren Mundstück. Das Blasen der Barocktrompeten ist noch schwieriger als das der Piccolotrompeten und erfordert für das Musizieren in der hohen Lage die absolute Beherrschung der Trompetentechniken.
Vierventilige Hohe Trompete oder Piccolo-Trompete*
Zuerst: Bachtrompete" ist eine iirreführende Bezeichnung!
Zur Zeit von Johann Sebastian Bach (1685-1750) gab es ventillose Trompeten, die wir heute „Naturtrompeten" oder „Barocktrompeten" nennen.
Oft werden fälschlicherweise die modernen hohen Trompeten oder Piccolotrompeten (siehe das Bild links und im Trompetenlexikon zu dem Begriff Piccolotrompete) im Volksmund als „Bachtrompete"
bezeichnet. Bach schrieb übrigens auch für „Zugtrompeten", diese gerieten aber mit der Erfindung der Ventile ebenso in Vergessenheit wie die Ende des 17. Jahrhunderts erfundene „Klappentrompete", für
die Haydn und Hummel ihre berühmten Konzerte schrieben und die heute auch wieder eine Renaissance erfährt.
Das Bild zeigt eine moderne 3ventilige Hoch A/B-Trompete. Es gibt auch 4-ventilige Instrumente, siehe ganz oben.
Zwei Cornetti
Cornetto ist die italienische Bezeichnung für Zink. Ursprünglich Tierhorn. Gewöhnlich aus Horn oder Holz bestehendes Grifflochhorn in unterschiedlichen Bauformen mit einem kleinen geschnitzten Mundstück, welches einem Trompetenmundstück ähnlich ist. Das Cornetto war besonders im 16. und 17. Jahrhundert sehr beliebt. Giovanni Gabrieli und sein Schüler Heinrich Schütz schrieben viel Musik für Zinken und Renaissanceposaunen, welche heute gerne von modernen Blechbläserquartetten gespielt wird. Der Zink klingt sehr nasal, wobei er sich sehr gut mit der menschlichen Stimme mischt, ist jedoch schwer zu blasen, vor allem, weil es nötig ist große Intonationsprobleme zu bewältigen. Auch dieses Instrument geriet in Vergessenheit und erlebt mit der historisierenden Aufführungspraxis eine Wiedergeburt. Wie schon zu seiner Blütezeit wird der Zink auch heute oft von Trompetern geblasen. Dazu wird er häufig seitlich an die Lippen gesetzt!
Kornett oder „Cornet à pistons"
Nicht zu verwechseln mit dem „Cornetto" (siehe da). Aus dem Posthorn entwickeltes Ventilinstrument mit kugelförmigem Kesselmundstück, welches, bedingt durch die engere, länger konische Mensur des Kornettes, kleiner ist als ein Trompetenmundstück. Das Kornett hat insgesamt die gleiche Rohrlänge wie eine Trompete gleicher Stimmlage, aber ein längeres, mehrfach gewundenes Mundrohr und einen kürzeren Schallbecher. Da das Instrument - wegen seiner Bauart - näher am Bläser gehalten wird, ist es für Kinder handlicher und wird deshalb für den Anfängerunterricht bevorzugt. Es ist aber durchaus ein vollwertiges Musikinstrument, das von vielen Komponisten seit Beginn des letzen Jahrhunderts für Orchesterstücke eingesetzt und auch als virtuoses Soloinstrument (Louis Armstrong, etc.) bekannt wurde. Jean Baptiste Arban und Herbert L. Clarke schrieben ihre berühmten Werke für das Kornett.